Eigentlich sollte es heute in den Fjord zum Eqip Sermia Gletscher gehen, auch der kalbende Gletscher genannt. Der machte seinem Namen aber alle Ehre und kalbte so vehement, dass man nicht in den Fjord fahren konnte – zu viele Eiskälber für die Silverwind. Wir ankerten also vor der Siedlung Saqqaq in der Disko-Bucht und schipperten am Vormittag mit dem Zodiac um die Kälber herum.

Blick am Morgen auf die Umgebung

Sorry. Es kommt noch mehr Eis 😀








Die beautiful Silverwind im Eis. Gefiel ihr. Auf jeden Fall 😉

Nachmittags zodiacten wir an Land und machten Saqqaq unsicher. Hier leben 250 Menschen. In den Häusern gibt es Strom, aber kein fließendes Wasser, es muss an einem Brunnen geholt werden. Geduscht wird im Gemeindehaus, in dem sich auch ein winziger Laden befindet. Sehr ursprünglich, viele Kinder, viele Welpen, viel Eis und eine Traumlandschaft.


Das ist die Schule.

Gletscher und dahinter das Eisschelf, das (noch) den größten Teil Grönlands bedeckt, teilweise kilometerdick.


Die Welpen laufen frei, später verbringen sie ihr Leben angekettet als Arbeitshunde. Man hört sie überall jaulen, fiepen und sich unterhalten. Sehr heimelig.

Jedem seinen Eisberg.


Das LIcht und die Wolken. Und das Eis. Und überhaupt ….


Zurück am Ufer. Die Einheimischen jagen hier noch wie seit Hunderten von Jahren. Ich nehme an, das sind unter anderem Walknochen. Der Strand war übersät davon.


Es gab viel Eis in Saqqaq.


Red Jackets, vergeblich auf Zodiacs wartend. Keine Ahnung, was die Crew auf dem Schiff so lange trieb ….

Am Ende durften wir aber wieder an Bord. Grönland gehört nicht zum Free Roaming-Bereich – an Land hatten wir also kein Internet. Umso größer die Überraschung, als uns auf dem Schiff per Messenger 2 Fotos erwarteten. Aus Kangamiuut.

Handy-Magic!

Unsere neue grönländische Freundin hatte das Handy tatsächlich gefunden, hoch oben auf dem Berg, neben dem Felsen, auf dem wir gesessen waren. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
An der Stelle, wo das Handy lag, hatte ich einen Walwirbel wie diesen hier gefunden. Vermutlich hatte ihn ein Vogel dort fallen gelassen – und ich Dödel hatte ihn eingesteckt. Souvenir und so … Nun ist das halt eigentlich nicht richtig. Man sollte in der Natur alles da liegen lassen, wo es ist. Ganz besonders in Gegenden, wo diese noch halbwegs ursprünglich ist, wie eben in diesem abgelegenen Teil der Welt. Und ich wusste das sehr wohl.
Aber als wir dann von Kangamiuut im Zodiac Richtung Schiff unterwegs waren, hatte ich dann doch ein schlechtes Gewissen bekommen – und den Walwirbel heimlich wieder ins Wasser befördert. Wo er hingehört.
Und ich bin ganz sicher – hätte ich das nicht getan, wäre das Handy nicht zu uns zurückgekommen. Quid pro quo. So ist das in Grönland!

Magic halt. Und wer mag, für den gibt’s hier noch ein paar Video-Impressionen vom Life on board:
Fliegendes Zodiac (ich liebe Schlauchboote – hab mir das erste von meinem Konfirmationsgeld gekauft. Mit Außenborder!)
Polar Plunge – mit Doc und Fangleine. Glücklicherweise bin ich bereits polargetauft …
Und Red Jacket Party. Die Dame hatte scheints was ganz Tolles geraucht. Und Unterwäsche wird ja auch echt überbewertet 😎 Urks.
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